… (Osteodystrophie) beim Meerschweinchen
Wenn bei Meerschweinchen von Osteodystrophie „OD“ gesprochen wird, ist meist nur von einer Form der OD, bei welcher bedingt durch eine Stoffwechselerkrankung den Knochen das Kalzium entzogen und durch Bindegewebe ersetzt wird, die Rede.
Da diese Osteodystrophieform gehäuft bei Satinmeerschweinchen auftritt, wird diese Krankheit auch als „Satinkrankheit “ betitelt. Dies führte dazu, dass man zwei entscheidende Dinge übersehen hat:
Es sind nicht, wie oft behauptet, alle Satinmeerschweinchen gefährdet oder betroffen, sondern nur einige Zuchtlinien.
Die Krankheit verbreitet sich vor allem über die Satinträgertiere aus (Satinmeerschweinchen x Normalhaarmeerschweinchen = Normalhaariges Ms, welches das Gen und evt. die Krankheit rezessiv trägt) dieser Linien. Deswegen sollten auch Trägertiere genauestens beobachtet werden.
Die Symptome für OD bei Meerschweinchen sind:
Gewichtsabnahme bei normalem Fressverhalten, Schwierigkeiten beim Laufen, es wird versucht, auch in der Ruhephase die Hinterbeine zu entlasten. Die Krankheit bricht meist im Alter von 1 -2 Jahren aus und ist nicht heilbar.
Bei Verdacht sollte das Tier geröntgt werden, und zwar Becken- und Oberschenkelknochen in Rückenlage bei abgespreizten Beinen (wie HD-Untersuchung beim Hund), röntgen des Schädels in zwei Ebenen (seitlich und von oben).
Bestätigt sich der Verdacht, bitte alle Nachkommen dieses Tieres nicht für die Zucht verwenden.
Sollten die Tiere bereits verkauft sein, die neuen Besitzer über den OD Befund informieren, ebenso die Halter von Eltern und Großeltern des erkrankten Tieres.
Das Satin-Gen wurde vor allem in Deutschland in alles und jedes eingezogen. Es vererbt sich rezessiv und kann über Generationen mitgeschleppt werden.
Text: Renate Friesenhan